Sowohl Microstock als auch Macrostock Agenturen vertreiben auftragsunabhängig produziertes oder zur Zweitverwertung freigegebenes Bildmaterial.
Unterschiede zwischen den beiden Agenturtypen bestehen in erster Linie in Hinblick auf Preis, Qualität und Themenspektrum des angebotenen Materials.
Ob ein Foto zu RM oder RF Konditionen angeboten wird, hängt dabei von Qualität und Thema des Motivs ab.
Macrostock Agenturen greifen beim Vertrieb ihres Materials in der Regel auf zwei gängige Lizenzierungsmodelle zurück, die wir als erstes einmal kurz vorstellen wollen.
Was bedeutet rights managed?
Unter Rights managed (RM) versteht man das Lizenzmodell, bei dem ein Käufer angibt wie ( welche Grösse, welches Medium, welche Auflage etc.) er das Bild verwenden möchte. Aufgrund dieser Angaben berechnet die Agentur die Lizenzgebühr. Zusammenfassend könnte man also sagen das hier „pro Verwendung“ honoriert werden muss.
Was bedeutet royalty free?
Unter RF (Royalty free) versteht man ein Lizenzmodel bei dem der Käufer sich einmal die Nutzungsrechte erwirbt und das Bild dann beliebig oft und eventuell sogar in verschiedenen Medien verwenden darf.
Prinzip: “single purchase, multiple usage”
Bilder, die sich durch außergewöhnliche Bildsprache oder sehr aufwendige Produktionsbedingungen auszeichnen, werden in aller Regel in der Sparte RM angeboten. Der Bestand an RF Material umfasst hingegen eher Motive von allgemeinerer Thematik und einer gewissen Zeit- und Ortlosigkeit. RF Material zeichnet sich durch möglichst vielseitige und weltweite Einsatzfähigkeit aus. Seit einigen Jahren haben Macrostock Agenturen im RF-Segment erhebliche Konkurrenz von Microstock Agenturen erhalten.
Diese heben sich von traditionellen Bildagenturen vor allem durch deutlich niedrigere Nutzungshonorare ab. Abhängig von der Größe des zur Verfügung gestellten Materials bieten Microstock Agenturen ihren Kunden Fotografien zum Stückpreis von einigen Cent bis wenigen Euros an.
Was die Kunden jedoch verstärkt zu den Microstock lockt, schreckt professionelle Fotografen häufig ab. Diese lassen ihr Material auf Grund höherer Umsätze pro Bild nach wie vor bevorzugt von Macrostock Agenturen vertreiben. Auch fühlen sich Profis hier häufig auf Grund intensiverer persönlicher Betreuung besser aufgehoben und nachhaltiger in ihren Interessen vertreten.
Microstock Agenturen wiederum werden verstärkt auch von Amateuren beliefert.
Obwohl Microstock Agenturen häufig noch unter Verdacht stehen qualitativ minderwertiges Material zu vertreiben, haben die renommierteren unter ihnen in Sachen Qualität jedoch insgesamt deutlich aufgeholt. So lässt sich hier für wenig Geld inzwischen durchaus hochwertiges Material beziehen.
Wer jedoch spezielle Themen, individuelle Bildsprache und Exklusivität sucht, ist nach wie vor besser beraten, sich in den Macrostock Agenturen umzusehen. Grundsätzlich gilt in Hinblick auf die Microstock Agenturen: die Masse macht‘s. Motive die nicht den bewährten thematischen und visuellen Standards entsprechen, haben hier nur geringe Verkaufsaussichten und werden damit in der Regel gar nicht erst in den Microstock Bestand aufgenommen. Vor allem kleinere Macrostock Agenturen haben hingegen die Möglichkeit, sich auf spezifische Themen zu spezialisieren oder auch verstärkt regionale Themen zu vertreiben. Wer nicht nur auf der Suche nach speziellen Themen und ungewöhnlicher Bildsprache ist, sondern auch verhindern will, dass das Titelbild der nächsten eigenen Werbekampagne identisch mit dem der Konkurrenz ist, dem bleibt ohnehin nur die Investition in kostspieligeres, aber dafür auch garantiert exklusives RM Material.