Der Begründer der heutigen Fotografie, Joseph Nicéphore Nièpce, wurde am 8. März 1765 in der kleinen französischen Stadt Chalon-sur-Saône in der Region Burgund geboren, in dessen Nähe er auch am 5. Juli 1833 seinen natürlichen Tod in Le Gras fand.
Nach seiner Offizierslaufbahn in der französischen Armee widmet sich Niepce mit seinem Bruder Claude mechanisch, chemischen Abläufen, wodurch es ihm 1816 in einem Versuch gelingt auf Chlorsilberpapier mithilfe einer Camera Obscura kurzzeitig ein Bild festzuhalten, welches jedoch ohne die Möglichkeit der fotochemischen Fixierung nicht lichtbeständig war und verloren ging.
Als erste mit einer Camera obscura aufgenommene langzeitbeständige Vorform der Fotografie gilt die mit einer für heutige Verhältnisse enorm langen Belichtungszeit von 8 Stunden aufgenommenen Szenerie aus Niepces Arbeitszimmer heraus aus dem Jahr 1826 in seiner Heimatstadt im Format 16.5 x 21 cm. Als lichtdichte Apperatur verwendete er eine Camera obscura. Das fotochemische Aufnahmemedium war lichtempfindlicher Asphalt, welchen er in Lavendelöl entwickelte. Dieses Verfahren benannte Niepce Heliografie, welches sich aus dem griech. Wort Hélios für Sonne und gráphō für zeichnen zusammensetzt.
Bereits 1824 gelang Niepce die Reproduktion eines Kupferstiches von Kardinal Georges d‘Amboise, jedoch noch ohne den Einsatz einer Camera obscura. Eine nicht genau nachweisbare Quelle führt als erste Fotografie bereits ein auf das Jahr 1822 datiertes Bild „Table ready“, welches angeblich von Niepce stammen soll. Somit ist das Geburtsjahr der Fotografie geschichtshistorisch umstritten.
Aus einem Briefwechsel mit Louis Daguerre über die kommerzielle Verwertbarkeit der Heliografie entsteht ab 1829 ein vollkommen eigenständiges Verfahren, die Daguerreotypie, welche 1839 mit einer öffentlichen Präsentation die eigentliche Fotografie einleitet, da sie erstmals die Lichtempfindlichkeit von Silberhalogeniden ausnutzt.
Joseph Nicéphore Nièpce erfährt zu Lebzeiten nie den Ruhm für seine Erfindung, da die wirtschaftliche Verwertung der Erfindung erst durch die späte Marktreife der Daguerreotypie im Jahr 1839 und später durch das heute bekannte Negativ-Positiv Verfahren von William Henry Fox Talbot führte.
Nach Joseph Nicéphore Nièpce ist auch ein bekannter, französischer, jährlich stattfindender Fotografenpreis gewidmet.