Rodney Smiths Vater gründete das Modeunternehmen „Anne Klein“, wodurch der Großteil seiner Familie in dem Bereich der Mode tätig war. Trotzdem sah Rodney Smith den Weg der Modefotografie nie als offensichtliche Karriereoption. Im Gegenteil, lange Zeit wies er offen alles wofür die Modeindustrie stand  von sich. Er befasste sich mit philosophischen Ansätzen und existentiellen Fragestellungen zu der tiefer greifenden Bedeutung des Lebens. Daher studierte er zunächst Theologie an der University of Virginia, wechselte später in die Eliteuniversität Yale und schloss sein Studium dort ab. In Yale kam er zum ersten Mal mit der Fotografie in Berührung. Nachdem er zahlreiche Ausstellungen im Museum of Modern Art in New York besucht hatte erkannte er die Fotografie als das für ihn am besten geeignete Medium um sich persönlich auszudrücken.

Den Grundstein zu Smiths fotografischen Erziehung legte der berühmte Fotograf Walker Evans, ebenfalls Professor in Yales. Die Ausbildung verlief klassisch, fotografiert wurde mit schwarz-weiß Filmen und dem gegebenen Licht. Diese Arbeitsweise hat Rodney Smith bis heute beibehalten. Tatsächlich fotografiert er oftmals noch mit der gleichen Kamera und Filmen aus dieser Zeit.

Was gerade angesagt oder en vogue war, hat Smith nie zur Kenntnis genommen und folgte stets strikt seiner eigenen Überzeugung. Diese kompromisslose Einstellung bereitete ihm allerdings auch immer wieder Schwierigkeiten, besonders als er in den bunten 70er Jahren nur in schwarz-weiß fotografierte.

Seine Ausrüstung ist minimalistisch, lediglich ein Stativ und einige analoge Kameras. Smith beschränkt sich in der Regel auf die gegebenen Lichtverhältnisse, nur selten verwendet er Lampen oder Blitzanlagen. Niemals händigt er Negative oder Abzüge von den Shootings aus, die Ergebnisse werden nur als exklusive Originaldrucke angefertigt.

Inzwischen gehört Rodney Smith zu New Yorks führenden Kunst-, Mode- und Werbefotografen. Im Jahr 1987 gelang ihm sein Durchbruch, als mit der die jährliche Werbekampagne der Firma Heinze beauftragt wurde. Diese Kampagne gewann einige Preise und eröffnete Smith den Weg in die kommerzielle Fotografie. Ein paar Jahre später gelang es ihm sich auch der Mode zu öffnen und so schloss sich letztendlich der Kreis.

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