Die Nase – Oper in 3 Akten von D. Schostakowitsch

Inszeniert von Barrie Kosky (Regie) und Ainārs Rubiķis (Musikalische Leitung)

Nach dem umjubelten Debut in London und einer Zwischenstation in Sydney feiert die selten gespielte Oper „Die Nase“ von Dimitri Schostakowitsch ihre Premiere an der Komischen Oper Berlin. Chefregisseur und Intendant Barrie Kosky inszeniert die erfolgreiche Koproduktion mit The Royal Opera House Covent Garden, der Opera Australia und dem Teatro Real Madrid mit einer neuen deutschen Textfassung von Ulrich Lenz und mit nahezu neuer Besetzung.

Die absurd anmutende Geschichte vom eitlen Kollegienassessor Kowaljow, einem Emporkömmling, der seiner verloren gegangenen Nase – und damit seinem gesellschaftlichen Ansehen – hinterher jagt, beruht auf der gleichnamigen Erzählung von Nikolai Gogol (erschienen 1836). In den Jahren 1927 und 1928 schuf der damals erst 21-jährige Schostakowitsch mit der Vertonung ein grandioses Werk des grotesken Musiktheaters, das russische Tradition mit westlicher Avantgarde verbindet. Dabei verwendet er Elemente der Trivialmusik – unter anderem Polka und Walzer – und mixt sie gleichberechtigt mit klassischer Opernmusik und orthodoxen Kirchenchorälen.

Ensemblemitglied Günter Papendell glänzt mit seiner Darstellung des nasenlosen Kowaljow auf der panischen Suche nach dem abhanden gekommenen Körperteil. Gleichzeitig ziehen Barrie Kosky, Choreograph Otto Pichler und Kostümbildnerin Buki Shiff alle Register ihres Könnens. Mit fahrenden Rikscha-Tischen, steppenden Nasen und Protagonisten in knallbunten Kostümen schaffen sie ein revueartiges Kaleidoskop von Absurditäten, das einer verstörenden Mischung aus „Wozzeck“ und „Alice im Wunderland“ gleicht. Im Kontrast dazu steht das kühle, trotz seiner Größe klaustrophobisch anmutende Bühnenbild von Klaus Grünberg und Anne Kuhn. Mit „Die Nase“ gibt der designierte Generalmusikdirektors Ainārs Rubiķis sein vorgezogenes Debut. Zu Beginn der Saison 2018/19 wird er die Musikalische Leitung an der Komischen Oper übernehmen.

Die Nase
Oper in drei Akten nach der gleichnamigen Erzählung von Nikolai W. Gogol
Libretto von Dmitri Schostakowitsch, Jewgeniy I. Samjatin, Georgi D. Ionin und Aleksandr G. Preis

Musikalische Leitung: Ainārs Rubiķis
Inszenierung: Barrie Kosky
Bühne und Licht: Klaus Grünberg
Kostüme: Buki Shiff
Co-Bühnenbild: Sarah Derendinger
Chor: David Cavelius
Dramaturgie: Ulrich Lenz
Chorsolisten der Komischen Oper Berlin
Orchester der Komischen Oper

Platon Kusmitsch Kowaljow: Günter Papendell
Dessen Nase: Lion Sturm
Ivan Jakowlewitsch / Arzt: Jens Larsen
Raskowja Ossipowna / Verkäuferin / Fernsehmoderatorin: Rosie Aldridge
Polizeioberhauptmeister u.a.: Alexander Kravets
Wütender Mann in der Kathedrale / Jaryschkin u.a.: Alexander Lewis
Iwan, Diener Kowaljows / Polizeiobermeister u.a.: Ivan Turšič
Pelagea Grigorjewna Podtotschina: Ursula Hesse von den Steinen
Trauernde Frau in der Kathedrale / Podtotschinas Tochter: Mirka Wagner
Angestellter / 4. Polizist / Spekulant u.a.: Carsten Sabrowski
5. Angestellter / 10. Polizist u.a.: Samuli Taskinen
5. Polizist / 2. Herr / 1. Dandy u.a.: Johannes Dunz
7. Polizist / 3. Herr / 2. Student: Emil Ławecki
8. Polizist / 7. Herrr / 5. Student: Adrian Strooper
Die alte Gräfin: Caren van Oijen
Pjotr Fjodorowitsch / Oberst / 7. Student: Christoph Späth
Diener der alten Gräfin / Iwan Iwanowitsch / 8. Student: Tom Erik Lie