Der heute in Gransee bei Berlin beheimatete Fotograf Arno Fischer gilt als einer der bedeutendsten deutschen Fotografen. 1927 im Stadtteil Wedding geboren, studiert er in den Nachkriegsjahren 1947-1953 Bildhauerei.

Seine ersten Kontakte zur Fotografie sind auf seine Anstellung als Fotolaborant ab 1954 zurückzuführen. Die weitere Fotografen-Karriere geht fließend weiter. Sich im Ostteil Berlins niederlassend tritt er 1956 die Tätigkeit als fotografischer Assistantan an.

Ab 1971 schon Oberassistent mit Lehrauftrag für Fotografie unter Professor Klaus Wittkugel an der renomierten Kunsthochschule Berlin-Weißensee, arbeitet Fischer zunehmend an eigenen fotografischen Projekten und publiziert anfangs für die bekannteste Frauenzeitschrift der DDR, die Sibylle.

Anfangs noch vorwiegend im Bereich der Mode- und Reisefotografie auftragsbezogen arbeitend, bewegt sich Fischer in den Folgejahren immer verstärkter im Gebiet der freien, künstlerischen Fotografie, in der er meist in seinem markant dokumentarischen Stil Gesellschafszustände, zwischenmenschliche Beziehungen und die existenziellen Verfassungen der Einzelperson aufzeigt. Häufig bedient sich Arno Fischer dabei Elementen des Genres der Street-Fotografie. Mit gleichgesinnten Künstlerfreunden gründet er schließlich 1965 die Fotografengruppe Direkt.

In den weiteren Jahren widmet sich der Künstler verstärkt der Lehrtätigkeit. Anfangs, ab 1972 als Gastdozent an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, später ab 1985 auch als fest angestellter Professor für künstlerische Fotografie und in den 90ern im Lehrauftrag für Bildjournalismus an der FH Dortmund. Bis 2006 lehrt er als Mitbegründer an der privaten Fotoschule für Fotografie am Schiffbauerdamm. Im folgenden an der Ostkreuzschule in Berlin. Im Jahr 2000 erhält er den bedeutenden Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie. 2010 wird ihm schließlich der Hannah-Höch-Preis für sein Lebenswerk verliehen. Anlässlich dessen findet eine groß angelegte Retroperspektive, Arno Fischer – Fotografien 1953 – 2006, in der Berlinischen Galerie statt.