La Bayadère

Ein Ballett nach Marius Petipa in vier Akten, aufgeführt vom Staatsballett Berlin in der Staatsoper Unter Den Linden unter der choreografischen Leitung
von Alexei Ratmansky, Bühne und Kostüme Jerôme Kaplan.

Bajadère Nikita ist eine indische Tempeltänzerin, die ihr Leben eigentlich ausschließlich den Göttern geweiht hat. Sie begegnet Solor, einem Krieger, der der Tochter des mächtigen Radschas, Gamsatti, versprochen ist, nun aber dem Zauber Bajadères erliegt und sich in sie verliebt. Sie erwidert die Liebe, sie schwören sich, um die Aussichtslosigkeit ihrer Liebe wissend, ewige Treue.
Solor bittet, als er sein Eheversprechen einlösen soll, vergeblich um die Entbindung von diesem und muss sich der Macht des Radscha, der beschlossen hat, Bajadère aus dem Weg zu räumen,beugen. Bajadère hingegen ist nicht bereit, ihren Geliebten aufzugeben und versucht sogar seine Braut zu töten.

Als Bajadère auf der Hochzeit für das Brautpaar tanzt, wird sie von einer Giftschlange gebissen, die sich in einem Präsentkorb, einer Aufmerksamkeit des Hofes an die Tänzerin, befindet und stirbt tanzend.

Noch ihre Geisterscheinung versucht, die Vermählung zu vereiteln und sich zwischen das Brautpaar zu drängen. Bei der Vermählungszeremonie erschüttert ein Erdbeben den Palast und dieser begräbt alle Anwesenden unter sich. In einem Zustand der Verklärung sieht man die Geistgestalten der Liebenden in Richtung Himalaja entschweben, wo sie das Glück finden werden, das ihnen im diesseitigen Leben verwehrt war.

Eine Liebesgeschichte in der Atmosphäre eines fantastischen Indien, eingebettet in eine exotische Traumwelt, die den Zuschauer mitnimmt in eine geheimnisvolle, betörende Welt voller prachtvoller Tempel und opulenter Paläste. Der rbb urteilt in seiner Premierenkritik vom 05.11.2018: „ein Augenschmaus“.

Uraufgeführt wurde das mächtige Werk nach der Musik von Ludwig Minkus 1877 in St. Petersburg von Marius Petipa, der mit seinen originären Ideen zu Bewegung und Schrittfolgen und seinem Talent diese mit der Atmosphäre der entsprechenden Musik kongenial zu verbinden,großen Einfluss auf die Entwicklung des klassischen Tanzes weltweit hatte.

Der Berliner Choreograf Alexei Ratmansky hat mit seiner Inszenierung des Balletts den Zauber, den Petipa ihm bei der Uraufführung verliehen hat, zu neuem Leben erweckt.
Er hat nicht einfach versucht, Petipas Choreografie-Stil nachzuahmen, er hat sich mit Petipas Aufzeichnung genauestens vertraut gemacht und versucht, seiner Intentionen, seinem Geschmack und seinem Instinkt nachzuspüren, indem er seine Person intensiv studiert hat. Seine Erkenntnisse hat er nicht nur zusammen mit Jerôme Kaplan in Kostümen und Bühnenbild entsprechend umgesetzt, er brilliert mit seiner detailgenauen Choreografie, die dem Meister der Uraufführung ein würdiges Denkmal setzt.

Musikalische Leitung: Victorien Vanoosten (Staatskapelle Berlin)
Rekonstruktion und ergänzende Choreographie: Alexei Ratmansky
Bühnenbild und Kostüme: Jérôme Kaplan

Nikia: Polina Semionova
Solor: Marian Walter
Gamsatti: Yolanda Correa
Dugmanta: Tommaso Renda
Großbrahmane: Arshak Ghalumyan
Mahdawaja: Vladislav Marinov
Toloragwa: Alexej Orlenco
Aya: Brigit Brux